Diäten und Disziplin, sondern Ihr eigenes Körpergefühl während und nach dem Essen.
Anhand vieler Fallbeispiele zeigt der Gesundheitswissenschaftler Thomas Frankenbach, wie man Körpersignale besser versteht und sie frei von Schuldgefühlen, Diätdogmen, Druck und Zwängen befriedigen kann.
Lernen Sie, liebevoll und achtsam mit sich selbst umzugehen und nur noch das zu essen, was Sie wirklich brauchen.
Ihre Somatische Intelligenz ist der wirksamste Weg, um Ihre Figur und Ihre Gesundheit bestmöglich zu entwickeln.
Leseprobe:
Anstatt eines Vorworts
Oder: Wie fühlt sich eigentlich Ihr Leben an?Es ist kurz nach Mitternacht. Gerade habe ich die letzten Zei-len dieses Buches geschrieben und denke darüber nach, wie alles begann. Die Entwicklung der Ideen für diesen kleinen Ratgeber und das Schreiben selbst waren für mich ein schöner, emotional aber auch mitunter aufreibender und anstrengender Prozess. Deshalb mussten als »Nervennahrung« neben meiner tag-täglichen Rohkosternährung auch Cola, Schokolade und Chips her. Ja tatsächlich, ich trinke und esse gelegentlich Junkfood – und das ohne schlechtes Gewissen. Das liegt daran, dass ich mir immer nur so viel gönne, wie ich wirklich von diesen Ge-tränken und Snacks vertrage – eben so, dass es sich gut an-fühlt für mich und ich kein schlechtes Gewissen dabei habe. Viele andere »ungesunde« Dinge, die ich mir in früheren Zei-ten unter Stress oft und reichlich einverleibt habe, kann ich dabei ohne Anstrengung außen vor lassen. Das war lange Zeit ganz anders. Obwohl ich ja, wie Sie viel-leicht wissen, Ernährungswissenschaftler und Leiter der ent-sprechenden Fachabteilung einer Rehaklinik bin, feierte ich in stressigen Zeiten immer wieder regelrechte Fressorgien, und das mit Sachen, die mir überhaupt nicht gut bekamen – weder meiner Figur noch meinem Aussehen, meiner Haut, meinem Stoffwechsel, meinem Immunsystem und erst recht nicht meiner Stimmung. Zwar wurde ich dank einer günstigen genetischen Aus-stattung und viel, viel Bewegung nie übergewichtig. Fakt war dennoch, dass ich diesen ungewollten Heißhungerattacken auf schlechtes Essen – trotz meines Wissens, meiner Ausbil-dung und klinischen Erfahrung – nichts, aber auch gar nichts entgegenzusetzen hatte.Wenn mir Klienten mit Übergewicht von ähnlichen Erleb-nissen in ihrem Ernährungsalltag berichteten, konnte ich ih-nen daher aus vollem Herzen mein Verständnis entgegenbrin-gen. Ich wusste ja zu gut, wie es sich anfühlte, wenn man eine unbezwingbare Lust auf Junkfood hatte, die einem letztlich alles andere als gut bekam. Doch was fiel mir dazu an guten Tipps ein?
Leider allzu oft die altbekannten, aber ebenso oft wenig zielführenden Empfehlungen wie »Nur satt und mit Einkaufszettel in den Super-markt gehen«, »Mehr Bewegung«, oder »Beim Essen einfach diszipliniert sein«. Tief im Herzen jedoch fühlte ich mich damit unzufrieden und fand, dass ich auch in gewissem Maße meiner Funkti-on als Ernährungscoach nicht gerecht wurde. Denn mir war ja immer intuitiv klar, dass diese Wege für die meisten Men-schen keine echte Lösung sein konnten. Die Erfahrung zeigte, dass zu oft doch alles beim Alten blieb und sich der Zeiger der Waage bei kaum einem der Betroffenen, die so gerne abneh-men wollten, einen Millimeter nach links bewegte. Ich begab mich also auf die Suche nach Antworten, die wirk-lich helfen sollten. Dabei machte ich eine spannende Entde-ckung, die für viele Menschen (und auch für mich) lebensver-ändernd sein sollte.Vor gut zehn Jahren begann ich, mich im Rahmen eines psychologischen Studiums und später meiner psychothera-peutischen Ausbildung mit einem Phänomen zu beschäftigen, das mich schon länger interessierte. Dabei handelte es sich – obgleich in unserer modernen westlichen Welt kaum beach-tet – um eine der vielleicht ältesten Intelligenzleistungen des Menschen überhaupt: Es nennt sich die Somatische Intelli-genz, die Intelligenz des Körpers. Auf unser Essen und Trinken bezogen besteht die Somatische Intelligenz in der Fähigkeit unseres Organismus, uns durch Signale – wie Lust oder Ab-neigung auf bestimmte Getränke oder Mahlzeiten – zu zeigen, welche uns guttun und welche nicht. Das betrifft immer die Auswahl unserer Nahrung wie auch die Menge von dem, was wir tagtäglich so alles zu uns nehmen.
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