Das spricht nicht gegen die linke, rationale Gehirnhälfte, gegen den Verstand, den normalen, in uns ablaufenden Dialog oder Monolog – nur, es gibt viel mehr. Und von diesem „mehr“ schottet uns der Verstand normalerweise ab, stattdessen tut er so, als wäre er der Einzige, der uns retten kann. Doch es gibt die Möglichkeit eines Miteinander aller Anteile in uns. Nur müssen wir dazu den Verstand davon überzeugen, dass er nicht alles alleine schaffen muss. Bärbel Mohr, spritzig und humorvoll und genau auf den Punkt wie immer, zeigt uns, wie ihr Verstand reagiert und mit welchen Argumenten und Beweisen sie ihm beibringt, der Stimme des Bauches, der Intuition, Raum zu geben. Verblüffende Beispiele, wissenschaftliche Beweise, immer wieder Neues und immer wieder neue Blickwinkel – das ist es, was dieses Buch auszeichnet und was es zu einer Hilfe für das tägliche Leben macht..
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Leseprobe:
Die Intuition weiß mehrSieben zu zehntausendFangen wir an mit dem SiebenzuzehntausendVerhältnis. Alt bekannt, aber immer wirksam. Die logische Gehirnhälfte ist in der Lage, zirka sieben (manchmal hört man auch fünf oder bis zu neun) Eindrücke in der Sekunde aufzunehmen (Eindrücke über die Sinne, also Sehen, Hören, Tasten, Schmecken und Riechen). Die bildhafte Gehirnhälfte dagegen schafft um die zehntausend Ein drücke pro Sekunde. Die Eindrücke der logischen Gehirnhälfte sind dem normalen Tagesbewusstsein zugänglich und die Eindrücke der bildhaften Gehirnhälfte dem Unbewussten. Wer weiß also mehr? Das Bewusste oder das Unbewusste? Die Rechnung schafft jeder. Der Verstand aber kramt immer nur in bewussten Erinnerungen, und nur die Intuition kann auch auf unbewusste Informationen zugreifen. Wann immer also unser Verstand uns zuschütten möchte mit endlosen HinundHerÜberlegungen, brauchen wir ihm nur zu sagen: Junge, pass mal auf. Du weißt doch, dass die Intuition und das Unbewusste über tausendmal mehr Daten verfügen als du – also lass doch die mal ran. Die haben den besseren Überblick.Also meiner sieht das immer schnell ein und findet es auch ganz logisch. Er hört dann auf zu rattern, hält die Klappe und lässt die In tuition erfühlen, mit welcher Entscheidung ich mich wohler fühle, wo es mich mehr hinzieht oder was sich richtiger und besser anfühlt. Das sieht sogar die »frankfurter rundschau« so, die am 26. Mai 2000 schrieb:.
»Entscheidend: Wer sein Herz fragt, fällt selten auf den Bauch.Wer sich bei wichtigen Entscheidungen auf Herz und Bauch verlässt, ist nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern zufriedener und erfolgreicher. Zu langes Grübeln und zu viel Wissen behindere nach Überzeugung der Forscher den Entscheidungsprozess berichtet die Zeitschrift ›Für Sie‹ über eine Untersuchung des MaxPlanckInstituts für Bildungsforschung in Berlin. Selbst beim Auswählen eines Aktienpakets hätten laut der Untersuchung jene der gut sechzehnhundert Testpersonen bessere Ergebnisse erzielt, die einzig ihrer Intuition vertrauten.«Zu lange Listen von Pro und Kontra anzufertigen, hielten die Wissenschaftler dem Blatt zufolge in den allermeisten Fällen für Unsinn. Im Kopf laufe bereits vor dem Abwägen ein Film ab, der die mögliche Zukunft zeige. Das Innerste habe dann in Wahrheit die Entscheidung schon gefällt. »Wir suchen zwar mit all unserer Ratio weiter nach Argumenten. Doch finden werden wir wahrscheinlich, ohne es zu merken, fast nur noch solche, die unser Bauchgefühl bestätigen«, meinte Forscher Gerd Gigerenzer.Unser einziges Problem ist oft, dass wir uns das, was wir insgeheim eigent-lich schon wissen, selbst nicht glauben, und dass wir es darum auch nur so schleichend umsetzen.Sehr beruhigend fand ich, als ich in dem CelestineNachfolgebuch von James Redfield »Die Reise nach Shambala« las, dass auch seine Hauptfigur zwar intellektuell damals auf der Suche nach den Prophezeiungen von Celestine einen Haufen Wissen gesammelt hatte, dass aber mangels täglicher Anwendung der in diesem Megabestseller gemachten spirituellen Erkenntnisse das Wissen bei ihm ebenfalls verblasst war und es mit der Umsetzung des Wissens, dass eben unter anderem die Intuition weit mehr weiß als der Verstand, schon lange wieder haperte.
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