Angenehme Düfte steigern das Wohlgefühl und erhöhen die Lebensfreude. Der Autor, Mitgründer von PRIMAVERA LIFE, vermittelt ein solides Grundwissen über die ätherischen Öle, die Essenz der Pflanzen.
Die aus altem Wissen entstandene Aromatherapie kann stimulieren, entspannen, seelisch aufbauen und auch bei vielen körperlichen Befindlichkeitsstörungen ihre ganzheitliche, wohltuende Wirkung entfalten. Tauchen Sie ein in die Welt der Düfte und erfahren Sie, wie die wundervolle Kraft der Pflanzen Ihr Leben bereichern kann.
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Leseprobe:
Düfte sind ein mächtiger Zauber …… der uns von der Zeugung bis zum Lebensende während unseres ganzen Daseins begleitet.Schon unser erster Schritt ins Leben ist von Duft geprägt: Die menschliche Eizelle duftet nach Maiglöckchen. Die Spermien können riechen und folgen dem ausgeströmten Duft der Ei-zelle, um sie danach zu befruchten. Der Riechsinn entwickelt sich als erster Sinn im Mutterleib. Dazu werden allein tausend Gene verwendet, das sind fünf Prozent unserer gesamten Gene. Nach der 24. Schwanger-schaftswoche ist der Riechsinn beim werdenden Kind bereits voll ausgebildet. Neugeborene nehmen die Welt zunächst und hauptsächlich durch Gerüche wahr.Von Geburt an und solange wir leben, werden alle intensi-ven Erfahrungen in Verbindung mit dem dabei wahrgenom-menen Duft in unserem Gehirn gespeichert. So können wir Erlebnisse – ob gut oder schlecht – selbst nach vielen Jahren durch den Duft wieder in unser Bewusstsein bringen. Wir nehmen den entsprechenden Duft wahr und erinnern uns sofort an das damals Erlebte, z. B. an den Italien-Urlaub in unserer Kindheit, und an unsere Gefühle. Zeit spielt dabei keine Rolle; die Erinnerung durch Düfte funktioniert auch noch nach Jahrzehnten. Ich bin überzeugt: Jeder, der riechen kann, hat schon so eine Erfahrung gemacht. Wir erinnern uns an den Geruch bei Oma und Opa, den Duft der Weihnachts-plätzchen, der Schule und der Bücher – und vor allem an die intensivste Erfahrung beim ersten Verliebtsein. Da läuft unser Geruchssinn auf Hochtouren! Es ist kein Zufall, dass wir uns am liebsten im Frühjahr verlieben, wenn die Natur ihre Duftcocktails am stärksten verströmt. Ein Schmetterling kann sogar über mehrere Kilometer hinweg eine aufgehende Blüte wahrnehmen und fliegt über die von den Pflanzen ver-strömte Duftspur dorthin. In unserer Welt gibt es rund eine Million Düfte, die von unter-schiedlichen Lebewesen wahrgenommen werden.
Düfte sind die Hotline zu unseren Emotionen …… und beeinflussen unser Wohlbefinden.Von den bekannten fünf Sinnen, über die wir die Welt wahr-nehmen – Sehen, Hören, Tasten, Schmecken, Riechen –, ist uns der Geruchssinn wohl am meisten unbewusst. In unse-rer mehr und mehr audiovisuell geprägten Gesellschaft ist es sehr wichtig, dass wir unseren zum Teil verkümmerten Riechsinn wieder beleben und ihn uns bewusster machen. Wir können weg-schauen, die Ohren zuhalten, das Tasten oder das Schmecken unterlassen. Doch »wegriechen« können wir nicht, da wir atmen müssen, um zu leben. Unsere Riechsensoren in der Nase sind direkt mit unserem Gehirn verbunden. Düfte gelangen daher – anders als Töne oder Bilder – direkt, ungefiltert und un-zensiert in die innerste Schaltzentrale unseres Gehirns, in unser »Riechhirn«. Dort wird der Geruch ausgewertet, verglichen und weiterge-leitet an das limbische System, den evolutionsgeschichtlich ältesten Teil des Gehirns, der auch als emotionales Gehirn bezeichnet wird; es ist unserem »Verstandes- oder Denkhirn« vorgeschaltet. Über den eintreffenden Duft wird sofort ein Gefühl erzeugt, noch bevor das bewusste Denken den Duft wahrgenommen hat. Dabei wird auch gleich die Entscheidung über Sympathie oder Antipathie getroffen. Ob wir uns bei dem Duft wohlfühlen oder unwohl, ist also geprägt von der Erfahrung, die wir in der Vergangenheit damit gemacht haben. Jetzt verstehen wir, warum Düfte unse-re Gefühle und auch unsere Entschei-dungen steuern.
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